Dienstag, 1. Juli 2014

Refit 2012/2013

Nach 3 Jahren segeln wurde die eine oder andere Baustelle am Boot entdeckt oder auch Dinge die wir verändern oder verschönern wollten. Auf jeden Fall wollten wir der Tao einen neuen kompletten Anstrich verpassen. Wir hatten uns viel vorgenommen, da wir das Boot im nächsten Jahr wieder segelfertig zu Wasser lassen wollten. Ort des Refites sollte unsere Garage daheim sein. Obwohl mir immer noch nicht klar war, wie und ob wir das Boot da reinbekommen sollen überzeugte mich mein Vater schließlich. Es ging dann auch leichter als gedacht. Dann sollte der Trailer raus. Dafür hatten wir uns im Vorfeld schon 3 höhenverstellbare Böcke aus Stahl gebaut. Zu erst haben wir den Trailer samt Boot mit einem hydraulischen Wagenheber angehoben und dann Stück für Stück die Böcke untergebaut. Den Trailer dann rauszuziehen stellte sich noch ein wenig tricky raus aber auch das ging.
 Trailer hoch und Böcke drunter
Vorne zwei Stahlböcke und ein Vierkantrohr untergebaut
                                   
und Trailer raus

Im November sind wir nach Berlin zur Bootsmesse gefahren, um uns über Farbsysteme zu informieren. Wir haben uns dann für Farben von International entschieden. Dann ging es los.
Wochenlanges schleifen. Es hat sich über 12 Wochen hingezogen. Dann begannen wir mit dem lackieren. Obwohl wir das erste Mal mit einer derartigen Lackierarbeit betraut waren, konnte sich das Ergebnis doch sehen lassen. Die Farben ließen sich auch sehr gut verarbeiten. Die Garage war dank einer Ölheizung gut temperiert.
                                           schleifen...
                                                    schleifen...
                                          schleifen...
                                          spachteln mit Watertite einem Epoxyspachtel
                                          Grundierung
                                          die erste Farbe. Alles mit Schaumstoffrollen lackiert
                                          und mit dem Pinsel verschlichtet. Tolle Teamarbeit:-)
                                          Unterwasserschiff mit VC Tar 2 gerollt

                                          Die erste Schicht Antifouling VC- Offshore
                                          Eigentlich sollte das Unterwasserschiff Muschel-
                                          weiß werden. Das Blau sollte zur Indikation dienen.
                                          Als ich dandas weiße Antifouling rollte,
                                          vermischten sich die Farben.
                                          Ich glaube, ich habe da was verwechselt....hmm naja
                                          irgendwas ist immer und man kann nur dazulernen.


Danach haben wir das Boot ganz nach unten auf den Kiel gebockt, damit wir gut an Deck arbeiten können. Denn das musste nun auch noch abgeschliffen werden. Außerdem war da noch die Frage, was wir als Antirutschbelag aufbringen. Wir haben uns dann für ein Antirutschbelag von "Neptun-Yachten" zum aufrollen entschieden. Der wurde mit einer Strukturrolle aufgetragen. Sehr griffig, etwas schwer zu reinigen und wenn man darauf kniet ist es auch nicht besonders angenehm. Doch es erfüllt durchaus seinen Zweck und sieht auch ganz gut aus.
Nachdem sämtliche Beschläge und das Hubdach
demontiert waren, ging es wieder ans schleifen...
und wieder lackieren


Dann widmeten wir uns den Seitenfenstern und dem Vorluk. Die Fenster waren vorher aufgesetzt. Ich hatte in einem Baubericht einer anderen Neptun eine Version von eingelassenen Fenstern gesehen. Das hat mir sehr gut gefallen und wollte es auch unbedingt verwirklichen. Wir haben die alten Fenster wiederverwendet da sie noch ganz gut erhalten waren. Ich habe dazu den Rand so abgesägt, dass sie mit etwas Abstand in den Fensterausschnitt des Aufbaus gepasst haben. Außen montierten wir einen aus Edelstahl gefertigten Rahmen. Von innen setzten wir einen selbstgefertigten Rahmen aus Eichenholz dagegen. Die Schrauben für den Außenrahmen drehten wir in den Innenrahmen. So klemmt die Scheibe mit seitlichen Abstand zwischen Außen- und Innenrahmen. Abgedichtet wurde das ganze durch Sikaflex. Das alte Vorluk ersetzten wir durch ein neues Gebo-Luk.




altes Vorluk aus Holz. Hat auch schon ein wenig geleckt.

Neues Gebo-Luk mit Gage

Abkleben für den Decksbelag
Decksbelag in der Plicht

Des weiteren wurden die Pütinge mit 3mm Alublech in Sikaflex eingebettet unterfüttert. Achtern musste das Motorhalterungsbrett neu befestigt werden da an den Befestigungspunkt das GFK gerissen war. An den Stellen wurde mit Glasfasermatte und Epoxydharz und Alublech nachgebessert. Am Spiegel wurde ein Loch für einen Nebenauspuff zulaminiert. Auch im Motorschacht war ich mit Glasfasermate und Epoxydharz zu Gange. Dort habe ich etwas verrottetes Holz entfernen müssen.

Unterfütterung der Püttinge

Verrottung im Motorschacht

Loch im Spiegel. Trichterförmig ausgeschliffen und zulaminiert







Am Ende wurde die Zeit noch knapp. Es war noch einiges zu tun. z.B.  montieren der Beschläge, montieren von Bug- und Heckkorb. Die Aufbaureling sollte wieder aus Holz gebaut werden, was
uns Martin aus der Nachbarschaft realisierte. Vielen Dank dafür. Bei der Bord-Elektrik musste ich mir auch Hilfe holen, da ich leider nur das Kurzschluss-Elektriker-Zertifikat habe:D Danke an dieser Stelle auch an Harald. Die Beleuchtung wurde auf LED Technik umgestellt. Statt der beiden Seitenlichter wurde eine Zweifarbenlaterne am Bugkorb montiert. In der Kajüte haben wir vier Unterputz LED Deckenstrahler montiert. (Die Idee hatten wir auch aus dem Neptunforum) Dafür hat Vati schöne Rahmen aus Mahagoni gefertigt. Aus der Neptunwerft bestellten wir noch ein neues Hubdachkleid.
so langsam kommen die Beschläge und Holzteile wieder an ihren Platz


Hubdach in Aktion


Kajüticht
                                          





Ein Thema für sich war noch das Schwert. Das war ziemlich verrostet und außerdem durchgerauscht. Das heißt normalerweise lässt sich das Schwert nur um 50 cm absenken doch die Nase am Schwert zur Auflage war wohl weggerostet. Wir haben uns so beholfen, dass wir an der Achterkannte des Schwertes ein Bolzen durch den Kiel gesteckt haben auf dem das Schwert beim absenken dann aufliegt. Das Schwert wurde entrostet und neu verzinkt denn es hatte noch ausreichend Stärke. Außerdem wurde auch das Schwertfall erneuert.
Das Schwert vor dem Ausbau und Verzinkung
( Ein Bild vom neu verzinktem Schwert habe ich leider nicht)

Schlussendlich wurden wir pünktlich zum Saisonbeginn 2013 fertig. Dank auch des langen Winters. Bei allen Arbeiten die zu machen waren hat uns das Neptun-Forum sehr geholfen. Darin haben wir viele Tips und Anregungen erhalten. Fast täglich haben wir darin gelesen. Obwohl die Arbeiten manchmal ziemlich anstrengend waren, hat es doch sehr viel Spaß gemacht und vor allem:
Es hat sich GELOHNT!


zur Abfahrt bereit


wieder im Element