Sonntag, 12. Juli 2015

Urlaubstörn 07.2015

iIrgendwie kommt ja immer alles anders als man plant. Geplant war ein 3 wöchiger Törn auf der Schlei und evtl. auch Dänische Südsee. Leider hat es mit der Arbeit dieses Jahr nicht so gut gepasst und das Boot ist auch noch nicht wirklich auf Ostsee getrimmt.
Kurz entschlossen haben wir uns (Julia und ich) entschieden wenigstens eine Woche auf der Mecklemburgischen Seenplatte zu segeln. Da schließlich das Boot sowieso schon dort liegt und wir auch gern hier sind:-).
Das erste mal dieses Jahr, dass ich den Fleesensee verlasse. Mit einem Ziel wo ich all die Jahre auch noch nicht war, obwohl ich schon oft in der Ecke war. Buchholz.

Am 11.07. sind wir am Abend in Gera losgefahren und waren in der Nacht halb 1 in Malchow.

Am 1. Tag: haben wir erst mal ausgeschlafen, haben dann eingekauft und erstmal schön gefrühstückt.
Dann habe ich noch ein wenig Sprit für den Jockel geholt und am frühen Nachmittag sind wir dann bei wenig Wind Richtung Müritz gedümpelt. Zeitweise habe ich auch den Jockel gestartet. Um 6 rum waren wir in Waren. Da haben wir kein Platz mehr gefunden. So wie es klang, war dort Stadtfest. Dann haben wir überlegt, ob wir gleich nach Röbel fahren sollten, doch beim vorherrschenden Wind wären wir wahrscheinlich erst Mitternacht dort gewesen und auf stundenlange Motorfahrt hatte ich auch keine Lust. Also steuerten wir Klink an. Dort habe ich auch noch nie angelegt. Wie gut das ich die neuen Festmacher für die Ostsee schon hatte. Der Hafen hat schon ein bisschen an einen Ostseehafen erinnert. Steinmolen, Möven und viel zu große Boxen für ein 6m Boot. Das Anlegemanöver stellte sich als Geduldsprobe heraus und hat eine gefühlte Stunde gedauert. Als wir endlich fest waren, haben wir festgestellt, dass wir kein Strom in erreichbarer Nähe hatten. Das ganze Spiel von vorne. Raus aus der Box und in die übernächste. Diesmal vorwärts weil wir auch besser an Land gehen konnten. Nach einem selbstgekochten Abendessen (Mit Tintenfischtinte eingefärbte Spaghetti Carbonara) und einem Glas Rotwein fielen wir müde in die Koje.

Tagesetmal: 18,6 sm
Schnitt       :   2,8 kn (aber nur weil wir auch unter Motor gefahren sind)
Fahrzeit.     : 06:36 h




Wetter: angenehm warm, zeitweise bewölkt

Tag 2: Nachdem wir auch heute ausgeschlafen haben, holte ich um 9 Brötchen vom Hafenmeister. Dazu gab's heute Rührei mit Bacon. Nach dem Frühstück und Abwasch haben wir uns nach Röbel aufgemacht. Bei Wind anfangs 3-4 Bft. Später abflauend sind wir auch noch nass geworden heute. Aber das gehört schließlich auch zum segeln und der Regen war ja warm. Halb 3 in etwa haben wir am zweiten Hafen in Röbel festgemacht und haben nachdem wir uns beim Hafenmeister angemeldet haben, erstmal die zwei Duschmarken vom letzten Jahr verprasst. Später haben wir noch die Boote auf anderen Stegen angeschaut und haben später als es sich wieder eintrübte, findet Nemo auf dem Laptop angeschaut. Wenn das Wetter morgen einigermaßen gängig ist, steigen wir mal auf den Kirchturm in Röbel und genießen mal die Aussicht. Jetzt ist Zapfenstreich angesagt.

Tagesetmal: 6,9 sm
Schnitt       :    3 kn
Fahrzeit.    : 02:16 h




Tag 3: Nach gemütlichen Frühstück sind wir einen Hafen näher zur Müritz gelaufen. Dort gibt es auch einen kleinen Bootsausrüster und den Müritzfischer. Als wir zurück kamen unterhielten wir uns ein wenig mit unseren Bootsnachbarn. Sie liehen uns später noch ein Fahrrad und ein zweites Fahrrad liehen wir uns noch beim Hafenmeister. Damit fuhren wir in die Stadt immer noch Röbel. Dort bestiegen wir den Kirchturm. In der Zwischenzeit klarte das Wetter auch schon ein wenig auf und die Sonne ließ sich blicken. So konnten wir eine schöne Aussicht genießen.













Anschließend fuhren wir noch einkaufen und nachdem wir den Proviant auf dem Boot gebunkert hatten fuhren wir nochmal zum Fischer. Dort ließen wir uns Fischbrötchen mit Backfisch und Maräne schmecken. Anschließend ging's wieder zum Boot, wo noch leckere Erdbeeren auf uns warteten und wir noch paar Runden Skip-Bo spielten
Früh war es noch sehr verregnet aber gegen Nachmittag klarte es noch auf.

Tag 4: Noch ein Hafentag. Als wir die Köpfe heute zur Luke raussteckten, sahen wir erstmal wieder nur Regen. Das Regenradar und der übrige Wetterbericht ließen auch nichts Gutes verheißen.
Also dehnten wir das Frühstück bis um 2 aus. Dann war mir aber doch zu langweilig und ich spleißte an jeweils einem Ende meiner Festmacher ein Auge. Nach 5 von 8 Festmachern lieh ich mir noch mal das Fahrrad unserer Nachbarn und kaufte noch ein bisschen was ein. Darunter auch Nutella, was auf keinen Fall alle werden durfte.;-)Später gab der Stegnachbar noch eine Runde Pflaumenlikör aus. Das Essen (Kartoffeln und Quark) war dann auch gleich fertig und wir ließen es uns schmecken.
Ansonsten ist hier heute nicht so viel passiert und wir ließen heute mal die Beine baumeln.

Tag 5: Am Ende von Tag 5 gab es leider kein mobiles W-LAN und gestern sind wir erst nach 9 im Hafen. Daher erst jetzt ein neues Update.
Früh bin ich erst dreiviertel 9 zum Bäcker gekommen. Da gab es nur noch ein paar Brote und ein Brötchen. Aber wir hatten noch ein Brötchen vom Vortag und das Brot war auch sehr lecker.
Nach dem Frühstück gingen wir nochmal duschen und dann haben wir uns klar zum Ablegen gemacht.
Der Wind hat es wieder gut mit uns gemeint und wir knackten die 6 kn. Marke.
Im Boltener Kanal standen an einem langen Steg die Boote wie auf einer Kette aufgefädelt.
Weiter hinten standen nur noch vereinzelt Boote. Das letzte Stück bis zur alten Schleuse die zugeschüttet ist, kann man wohl wenn überhaupt nur mit Paddelbooten erreichen. Aber da hinten gab es eine breitere Stelle in der wir ankern konnten. Dort machte ich uns erst mal leckere Pfannkuchen mit Apfelmus und Nutella.







Nach dem Mittag sind wir wieder rausgefahren. Dabei mussten wir nochmal aufpassen, dass uns der Windex nicht in den Bäumen hängen bleibt. Der Boltener Kanal ist also nur bedingt für Segelboote geeignet. 
Dann noch einmal Mastlegen beim verlassen der kleinen Müritz und dann ging es mit Motor nach Buchholz. Der Wind war inzwischen schwach und kam genau aus der Richtung wo wir hinwollten. Der Yachthafen ist ganz hinten in der Ecke und eigentlich ganz schön gelegen. Nur der Hafenmeister war ein bissl kauzig. "Brötchen müssen sie bestellen und auch gleich bezahlen. Wenn sie keine Brötchen bestellt haben, dann bekommen sie auch keine" musste ich am Folgetag nochmal hören als er meinen Vorgänger aufklärte. Schlüsselpfand für die Sanitären: 50€. Kann aber normalerweise nur früh zwischen 8 und 9 Uhr abgegeben werden. Liegeplatz für 6m Boot mit Landstromversorgung: 14€. Abends gab's noch Wein'dl und Chips.

Tagesetmal: 19,56 sm
Schnitt:          3,3.  kn
Fahrzeit:       05:51 h





Klare Ansage von der Hafenmeisterei in Buchholz 



Tag 6: Halb 9 Brötchen holen und den Kloschlüssel abgeben, in der weisen Voraussicht, dass wir da nachher nochmal hin müssen. Wir haben uns später noch auf die Lauer gelegt, in der Hoffnung, dass jemand vorbei kommt der noch einen Schlüssel hat. Unsere Bitten wurden erhört und alles war supi.
Der Nachbar gab uns noch den Schlauch fürs Trinkwasser. So konnten wir die 20 Liter auch wieder mal vollmachen. Dann ging's los. Kurz vor der Brücke nochmal kurz den Mast legen und gegen Mittag in Rechlin Seglerhafen festgemacht. Das war wieder eine andere Welt. 2,50€ in die Kasse des Vertrauens und zwei Fahrräder konnten wir uns auch kostenlos leihen und damit einkaufen fahren. Als wir unseren Proviant verstaut hatten, machte ich uns noch leckere Minutensteaks mit Bratkartoffeln. Dann legten wir unter Segeln ab. Den Motor brauchten wir nur kurz als wir die kleine Müritz verließen und erst wieder in Klink zum anlegen. Dann brachte uns ein gleichmäßiger Wind von 3 Bft. in 2 Langen Schlägen über die Müritz nach Klink. Als wir ankamen, ging die Sonne gerade unter. Nach dem Anleger gab es noch ein paar Gläschen Wein.







Tag 7: Als wir heute aufstanden, lag eine Front in Richtung Röbel. Das Barometer war auch ganz schön gefallen den letzten Tag. Also warteten wir erst mal ab und machten uns wieder lecker Rührei mit Bacon.


Danach gingen wir hoch zu Blum. Einem Segelmacher und Yachtausrüster. Dort gibt es auch jede Menge maritime Sachen, Schmuck, Dekoratives. Sehr schön zum stöbern. Julia wollte noch ein Seil mit eingespleißten Karabinerhaken. Den Spleiß haben wir dann noch auf dem Boot gemacht. Damit ich nicht aus der Übung komme ;-)



Zwischendurch frischte der Wind auch mal auf und ein paar einzelne Regentröpfchen tröppelten aufs Boot. Später wurde es sehr warm und wir verließen Klink. Wir haben dann noch in der Binnenmüritz geankert und gingen noch baden. Dann haben wir den Mast gelegt und sind 18:00 rum nach Eldenburg getuckert um ihn dort nach der Brücke wieder zu stellen. Wenn sich nur nicht immer was verheddern würde beim Mast stellen. Im Kölpinsee war das Wasser wie gebügelt. Da ließen wir die Segel gleich unten. Am Göhrener Kanal ging schon das Richtfeuer an und im Fleesensee ging die Sonne unter. Der Wind frischte noch ein wenig auf und wir segelten noch zwei Schläge. Richtung Norden zuckten schon Blitze in einer Gewitterzelle auf. Gegen viertel 11 liefen wir mit Topplicht und Seitenlichtern in Malchow ein. Dirk half uns beim anlegen. Julia fiel schon mal in die Koje und ich saß noch mit Mirko, Dirk und Dorette bis früh halb 2 im Hafen. Früh gewitterte und regnete es kurz aber nicht sehr schlimm. Am Morgen sah ich das mein Ipad noch in der Plicht, also draußen lag:OOO
Kurzer Funktionstest... Alles OK. Keine Spur von ausgelösten Feuchtigkeitsindikatoren. PUHHH.... nochmal Schwein gehabt.



Strecke: 12,78 sm 
Schnitt :   2,7   kn
Fahrzeit: 04:38 h

Tag 8: Hafentag in Malchow 

Heute haben wir lange geschlafen, spät gefrühstückt und alle viere gerade sein lassen. Ich habe noch am Blog geschrieben und abends waren wir noch mit Martin und Ariane beim Italiener, lecker Pizza essen. Morgen am Sonntag geht's leider schon wieder heim.
Ein schöner Urlaub war's. Ein paar Orte besucht die ich in vorherigen 5 Jahren noch nicht gesehen habe.
Schöön war's