Donnerstag, 19. Mai 2016

Funkstille, Flaute und Krebse

Heute früh bei Sonnenschein aufgestanden, ging ich nach dem Zähne putzen gleich zum Bäcker, holte frische Brötchen und genoß ein ausgiebiges Frühstück im Cockpit (Balkon)

 Grillplatz in Marstal


Anschließend schaute ich zwei Boote weiter vorbei. Die hatten ein Mechaniker zu Gast weil die Schaltung nicht so wollte wie sie sollte. Ich hatte auch ein Problem. Seit Anfang an schwieg mein Funkgerät beharrlich. Ich fragte die Nachbarn, ob hier kein Funkverkehr stattfindet, bei mir kommt überhaupt nichts an. Versuchen wir es doch mal, geh auf Kanal 72 Schiff-Schiff Kanal sagte er. Ok, mach ich, tat wie mir geheißen und lauschte.......NICHTS! Der andere Nachbar versuchte es. Auch nichts. Mir schwante nichts Gutes, hatte ich doch zu Anfang in Malchow eine neue Umlenkrolle am Masttop angenietet. Ich werde doch wohl nicht das Antennenkabel angebohrt haben? Ich drehte mein Boot und legte den Mast, so das ich vom Steg aus schauen konnte, was los ist. Ich zog das Kabel ein Stück raus, keine Spur von Bohrschäden. Okay, das war es also nicht. Der Mechaniker vom Nachbarboot kannte sich nicht aus, er rief aber jemanden an und sagte mir, dass es in Soby, am anderen Ende der Insel jemanden gibt der sich mit Funk auskennt. Ich ging dann noch zu einem Yachtausrüstergeschäft und holte mir zwei Seenotraketen um im Falle eines Falles auf mich Aufmerksam zu machen. Gehört hier eh an Bord. Der Bootsnachbar sagte mir, dass der Pyroschein auch abgeschafft wurde. Na dann!
Als ich wieder im Boot war, legte eine Yacht neben mir an. Es war ein Boot mit deutscher Flagge. Ich fragte, ob sich jemand von ihnen mit Funkelektronik auskennt. Ich hatte Glück. Sie hatten ein Messgerät und sogar eine Ersatzantenne dabei und haben sich meine Installation angeschaut. Als dann der letzte Fehler provisorisch behoben war und die Ersatzantenne angeschlossen war und das Funkgerät weiterhin beharrlich schwieg, konnten wir davon ausgehen, dass das Gerät wahrscheinlich kaputt ist. Ich rief dann noch beim technischen Kundendienst von Compass (Onlinehandel für Schiffsbedarf) an und es stellte sich heraus, dass das Gerät noch bis nächste Woche Garantie hat! Yay:) Der gute Mann versicherte mir, dass ich das Gerät auch nach meinem Urlaub zurückschicken kann. Gut, erledigt.
Ablegen und weiter gehts:)



Kleiner gemütlicher Hafen auf Strynø

Als nächstes Ziel guckte ich mir Strynø auf der Seekarte an. Eine kleinere Insel östlich von Ærø, umgeben von Ærø im Südwesten, Tåsinge im Norden und Langeland im Osten. Es war so ziemlich Flaute. Ich fuhr nur kurze Zeit unter Vollbeseglung gerade mal um die 2 Knoten. Wenig später war es völlig Windstill und warm. Karibikfeeling, Badeshorts und T-Shirt. Die Ostsee war gebügelt.
Ich testete die Wasserdichtheit meiner Kamera. Jouu, funktioniert:) Das Wasser ist hier so klar, dass man bei fast 3 m Wassertiefe noch den Grund erkennt.
Eigentlich wollte ich noch mal vor der Insel ankern und baden. Auf der Seekarte sah ich aber mehrere Unterwasserkabel und ließ es sein und fuhr in den kleinen niedlichen Hafen. Der ist in der Saison bestimmt schnell voll. Doch ich fand noch ein Platz. Das Hafengeld bezahlt man hier am Automaten mit der Kreditkarte. 20€ für Boote von 0 - 8,99m. Genau wie in Marstal.
Dann ging ich in die Ostsee baden. Das Wasser war noch recht frisch und ich musste ein Stück hineinlaufen bis es tiefer wurde. Es war schön erfrischend.
Nach dem Essen schnackte ich ein wenig mit Lars und Alina. Sie hatten eine selbstgebastelte Angel mit eine Wäscheklammer und einem Stück Salami dran. Sie sagten, sie gehen Krebse angeln. Nachdem ich aufwaschen war, schaute ich bei den beiden vorbei und schaute ob sie was gefangen haben Alina lockte gerade ein schönes Exemplar aus seiner Steinhöhle hervor und ich kam wenig später nochmal mit meiner wasserdichten Kamera vorbei und Dank den beiden konnte ich diese schönen Schnapperlischüsse machen:)

 Findet Nemo

 Mr. Crabs und der Kampf um die Wäscheklammer
Oder will der die Salami?

Immer wieder versteckt er sich in seiner Höhle

Es wurden dann doch nur Krebse gefüttert statt gefangen:)

Dann ging wieder ein Tag zu Ende. Als wir zum Boot zurückgingen kontrollierte der Hafenmeister gerade die Bezahlaufkleber, die man an die Reling klebt. Er fragte ob wir morgen früh Brötchen haben wollen. Ich bestellte 3 und Alina fragte noch, wie man ins WLAN kommt. Das ging nämlich nicht. Der Hafenmeister telefonierte kurz und meinte, wir sollen in zwei Stunden nochmal probieren. Sehr schön, hatte ich gar nicht mehr auf dem Zettel und hätte nicht daran gedacht zu fragen.




Noch ein paar Fotos, dann ging es unter Deck. Es war schon kühler geworden. Der Wind frischte wieder etwas auf und die See fing wieder an zu kabbeln. Vertrautes Plätschern gegen die Bordwand und leichtes schaukeln. Wunderbar, da werde ich heute in den Schlaf geschaukelt. Mal sehen wo´s morgen hingeht. Ich bin sehr dankbar für diese tollen Erlebnisse. Es ist ein Traum!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen